2023 Nebel als Wasser ressource — eine mögliche Alternative

Lösungen zu finden für die Wasserknappheit der vergangenen Jahre – auf diesen Weg haben sich die Berufsmaturanden der Richtung Natur, Landschaft und Lebensmittel Erika Ryser und Claudio Kohler mit ihrer Interdisziplinären Projektarbeit (IDPA) gemacht. Durch das vorgegebene Themengebiet «Textilien» und die Brisanz der Wasserknappheit entwickelten sie das Projekt, selbst Nebelfänger herzustellen und somit Wasser aus Nebel zu gewinnen. Was in gewissen Gebieten von Chile, Peru oder Marokko bereits etabliert ist, um der Wasserknappheit zu entkommen und auf eine kostengünstige Weise an Wasser zu gelangen, könnte vielleicht auch in der Schweiz die Wasserknappheit mindern.

Sehr präzise konzipierten und planten der gelernte Spengler und Forstwart und die gelernte Chemielaborantin den Versuchsaufbau, evaluierten die Versuchsorte und erarbeiteten einen sinnvollen Zeitplan, welcher flexibel bleiben musste, da der Versuch stark wetterabhängig ist. Nach der Planung bauten sie ihre eigenen Nebelfänger mit drei unterschiedlichen Textilarten, um den Einfluss der Textilien zu untersuchen und den Nebelfang zu optimieren. Wie die Arbeit schön zeigt, spielt die Wahl der Textilie sehr wohl eine grosse Rolle. Gleichzeitig informierten sich Erika Ryser und Claudio Kohler sehr weitreichend - mittels Fachliteratur und eines Interviews mit einem anerkannten Experten auf diesem Gebiet.

Obwohl der im Experiment erhaltene Wassergewinn aus Nebel beeindruckend ist, beantwortet ihre Arbeit auch, dass akuter Wassermangel, aufgrund der Jahreszeit, wohl nicht mit Nebelfängern bekämpft werden kann. Doch aktuell wird oft von der Problematik der leeren Wasserspeicher gesprochen. Diese müssen und können während anderen Jahreszeiten gefüllt werden. Ob da vielleicht doch in Zukunft Nebelfänger zum Zuge kommen werden? Jedenfalls haben Erika Ryser und Claudio Kohler mit ihren Nebelfängern gezeigt, dass Wasser aus Nebel zu gewinnen kostengünstig und gut möglich ist.